Geschichte 1

Eine kleine Geschichte von mir, die ich kurzem im Internetradio hörte und sehr schön fand und euch mitteilen möchte. Sie hatte im Radio keinen Titel,rein zufällig hörte ich beim Erzähler mit.

Eine Bitte dazu: Diese Geschichte ist bisher nicht im Internet zu finden und neu. Falls ihr sie weitergeben solltet -was ich gerne gestatte- bitte schreibt die Quelle: www.regenbogenseite.net dazu.

Einen Titel dazu wäre „Zufriedenheit“ denke ich, wenn ihr euch die Zeit nehmt sie auch zu lesen wäre es schön wenn ihr eure Gedanken dazu schreibt oder einen eigenen Titel dazu empfehlt.

Ein Reporter war auf der Suche nach Informationen für seinen Artikel den er plante in der Zeitung zu bringen. Das Thema, die Überschrift sollte mit Zufriedenheit, Ursachen derer, Gründe und Auswirkungen auf den Menschen haben. Konkrete Vorstellungen hatte er nicht, Zufriedenheit kannte er nicht.

Als Realist wie er sich immer einschätzte gibt und gab es dies nicht – zumindest in seinem bisherigen Leben. Auf der Straße wanderte er mit seinem Mikrofon und seinem Aufnahmegerät umher und fragte die vorbeikommenden Menschen um Zufriedenheit. Von ihnen erhielt er nur Antworten die ihn nicht zufrieden stellten.

Zufriedenheit gibt es eben nicht und er fühlte sich bestätigt. Ein junger Passant der ihm kurz darauf begegnete hatte eine überraschende Antwort für ihn. „Meine Großmutter ist das Paradebeispiel für ihre Frage!“ „Wieso deine Großmutter ?“

Der junge Mann schwärmte von der Großmutter die seiner Meinung Ruhe, Gelassenheit, Wärme , Zufriedenheit und alles was in dieser Richtung existiert ausstrahlt. Man fühle sich in ihrer Nähe ohne erklärbare Umstände einfach wohl. Der Reporter fragte den Passanten ob er wohl mit dessen Großmutter einmal reden könnte.

„Klar, ich bin mir sicher. Sie ist jedem Menschen auch noch Unbekannten recht aufgeschlossen und redselig.“ „Soll ich sie mal anrufen ob und wann sie mal Zeit hat?“ „Sehr gerne“ antwortete der Reporter und der junge Mann zückte sein Handy und rief bei der Großmutter an. Kurz darauf schon war alles geklärt, die Großmutter hatte gleich zugesagt und Zeit zu haben erklärt.

Noch die Adresse und der Reporter machte sich sogleich mit großer Neugier auf den Weg endlich Antworten zu erhalten auf die er bisher erfolglos war zu finden. Es war nicht weit und er läutete an bei dem Namen der ihm mitgeteilt wurde. Gleich im Erdgeschoss wohnte die ältere Frau und das Fenster nahe der Haustür öffnete sich.

Eine an sehr vielen Jahren gezeichnete Frau öffnete und streckte ihren Kopf hinaus. Die Runzeln im Gesicht waren nicht zu zählen, man hatte den Eindruck es bestehe nur aus solchen. Ein Lächeln stand ihr ins Gesicht fest geschrieben und die Augen strahlten immer noch mit jugendlichem Glanz. „Sind Sie der Reporter wegen dem mich mein Enkel anrief?“ „Ja“ entgegnete der Reporter und das Summen des Türöffners lies nicht lange auf sich warten.

Beim Betreten der Wohnung schweifte der Blick umher und es war zu erkennen wie ärmlich diese alte Frau doch lebte. Keine Spur von Luxus, nicht einmal einen Fernseher konnte er nach weiteren Umsehen erkennen. Eine alte Kittelschürze, mehrfach schon genäht und Möbel die so mancher oder die Meisten wohl eher schon zum Sperrmüll gebracht hätten. Wie kann diese Frau nur Zufriedenheit kennen und sich wohl fühlen – der Reporter dachte hier doch am falschen Platz gelandet zu sein und trug sich mit den Gedanken recht bald wieder zu gehen.

Jedoch war die Freundlichkeit und das Gefühl willkommen zu sein sehr stark zu spüren und schon hörte man ein pfeifendes Geräusch in der Wohnung.

Diesen Klang hatte er bisher noch nie vernommen und fragte nach der Ursache. Die alte Frau lächelte und sagte „Ich bin dabei mir einen Kaffee zu machen und habe schon Wasser aufgesetzt“. Wasser aufsetzen? Für einen Kaffee? „Es reicht auch für ein oder zwei Tassen mehr. Sie trinken sicher gerne eine Tasse mit oder?“ sprach sie und zwinkerte dem Reporter zu.

Nein sagen, das war nicht möglich. Zuvieles schien nun wissenswert zu werden. Warum trotz dieser Armut sie so eine Ausstrahlung an sich trägt und auch wie das mit dem aufgesetzten Wasser weitergeht.

Es war ein Wasserkessel der vorne eine Pfeife aufgesetzt hatte und aufgrund des Wasserdampfes zu pfeifen anfing als es das Stadium des Kochens erreicht hatte. Im Internet hatte er so ein „Ding“ einmal gesehen und sich belustigt darüber. Nun sah er das „Ding“ in Aktion und war doch irgendwie fasziniert wie es vor der Zeit der Kaffeevollautomaten oder Pad-Maschinen gehandhabt wurde. Eine Kanne wurde bereitgestellt und und ein Porzellanbehälter darüber. Später dann zu erfahren ein Behälter für den Papierfilter der ebenso unbekannt war und darin eingelegt wurde. Da macht sie jetzt die Bohnen rein ? Gespannt verfolgte er das Prozedere.

Nein, die Bohnen wurden in einen Holzbehälter der eine kleine Schublade hatte eingefüllt und danach wurde mit einer Kurbel die oberhalb war gedreht und die Bohnen gemahlen und „filterfertig“ aufbereitet. Die Bohnen hatten einen richtig guten Duft dachte er und seine Pads zu Hause haben eigentlich nichts in der Art ähnlich vorzuweisen. Das heisse Wasser folgte in den Filter und immer wenn es abgesickert war, wurde nachgefüllt. So füllte sich die Kanne und der Reporter dachte nur, wie schwer hat es diese arme alte Frau nur! Der Geschmack allerdings des Kaffees ließ ihn dann bemerken, sich die Mühe lohnt und er hervorragend schmeckte.

Man redete während des Kaffees über alle denkbaren Themen, alles was ursächlich für den Besuch war schien vergessen. Es war nur ein Wohlfühlen, seine eigene Großmutter war schon viele Jahre verstorben und er hatte das Gefühl bei einer wie sie es war wieder zu sein. Sie redete, plapperte und lachte ohne Pause wie es schien. Selbst mit ihren wenigen, einer handvoll noch an Zähnen wirkte sie immer mehr sympatisch zu werden.

Bände von früher, Erlebnisse, ihre Erfahrungen schienen ohne Ende zu sein. „Früher haben die Menschen aber viel schwerer arbeiten müssen“ warf der Reporter zwischendrin ein, „Ja, aber wir waren mit unserem Leben wie es war trotzdem zufrieden“ sagte sie darauf.

Zufrieden – ach jaaa – deswegen komme ich doch dachte er und fragte nun gezielt nach Informationen für seinen Artikel.

„Was macht Sie in der heutigen Zeit und überhaupt noch zufrieden bzw. sind Sie es überhaupt ?“

„Na, sicher was für eine Frage!“ „Und was ist das Geheimnis oder Grund dafür?“ „Nun“ entgegnete sie, am Morgen wenn ich aufwache erfreue ich mich an Strahlen der Sonne, lausche den Vögeln die mich mit ihrem Gezwitscher begrüßen, bin dankbar diesen neuen Tag erleben zu dürfen, spreche ein Gebet zu Gott und danke ihm gesund zu sein.“

„Und was tun Sie um zufrieden zu sein?“

„Ja, dafür nehme ich die Zeit mir einen wunderbaren Kaffee zu machen, hole beim Bäcker ein bis zwei Teile meiner Wahl, esse dazu was mir mein Kühlschrank anbietet – rundum mit dem Frühstück das ich mir bestimme beginne ich den Tag.“

„Und das gibt Ihnen das Gefühl der Zufriedenheit?“

Die alte Frau schüttelte verneinend den Kopf und sprach weiter „später bereite ich mir ein Essen vor, viele Gaben dazu finde ich in meinem Garten, es entscheidet einfach der Moment, der Gaumen und am Ende ich was ich dann essen werde. Ein Gebet des Dankes an Gott dafür folgt ebenso.“

„Und dies reicht aus um zufrieden zu sein?“

Die alte Frau lächelte schon ein wenig mitleidsvoll ohne es sich anmerken zu lassen. Weiter sprach sie dann“ Ein gutes Buch das mir gefällt zu lesen verschönt mir die Zeit, die Alben mit Fotos der Kinder und Kindeskinder erwecken viele schöne Gedanken, Erinnerungen an die Erlebnisse und Liebe die man mit ihnen teilte. Es gibt unendlich viele schöne Momente die man erleben kann und darf wenn man sie erkennt“ Der Reporter stellt die letzte Frage nun, da die Zeit gekommen war zu gehen.

„Und was ist das Geheimnis ihrer Zufriedenheit?“

Die Antwort mit einem Lächeln lautete: „Birnensaft!, jeden Tag ein paar Gläser Birnensaft!

Der Reporter verabschiedete sich sichtlich zufrieden ! und setzte sich in seinen Wagen um zur Redaktion zu fahren. Ein kleiner Zwischenstopp im Supermarkt folgte. Birnensaft, gleich ein paar davon. Das musste es ja nun sein. Er wollte auch an der Zufriedenheit teilhaben künftig.

Am Abend saß die alte Frau vor ihrem Tagebuch dass sie regelmässig schrieb und fügte hinzu:

Heute war ein sehr netter junger Mann bei mir. Wir hatten ein unterhaltsames und nettes Gespräch. Es war schön zu wissen dass die jungen Menschen noch bereit sind den alten Menschen zuhören zu können.

Seine Fragen die ich beantwortete verstand er leider nicht.....so gab ich ihm eine Antwort die er besser verstand... Birnensaft.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Meli (Mittwoch, 20 März 2013 20:27)

    Die Geschichte gefällt mir sehr gut,
    den Schluß fand ich amüsant.
    Da ich selber nicht so gut in Geschichten erzählen bin,
    habe ich mir schon überlegt, eine schöne Geschichte von einem Buch abzuschreiben.??
    LG Meli aus Heidelberg

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